#44: Bischöfin Nora Steen über Kirche und Landwirtschaft

Shownotes

In Folge 44 haben Thomas und Tilo ein ganz besonderes Gespräch geführt: Bischöfin Nora Steen war zu Gast. Gemeinsam reden sie über die Verbindung von Kirche und Landwirtschaft – und über Themen, die beides enger miteinander verknüpfen, als viele glauben.

Es geht u.a. um die Kirchensteuer, um die Rolle der Kirche als Landeigentümer und die Bedeutung und Verantwortung der Kirche in der heutigen Gesellschaft und was sich die Kirche vielleicht von den Kirchen in den USA abgucken kann.

Aufgezeichnet wurde das Gespräch live auf der NORLA 2025 in Rendsburg.

Unsere Sponsoren: Wüstenberg Landtechnik - Führender Partner in der Landtechnik in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Ein modernes Familienunternehmen mit einer klaren Firmenphilosophie getreu dem Slogan "Bei uns in guten Händen" und New Holland Deutschland – Innovative Landtechnik seit über 125 Jahren!

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00:00:04: Plan B. Ideen für die moderne Landwirtschaft.

00:00:08: Mit Thomas Andresen vom Hof Baslund und Thilo von Donner vom Hof Breiten Eiche.

00:00:13: Gesponsert wird dieser Podcast von Wüstenberg Landtechnik.

00:00:17: Führen der Partner in der Landtechnik in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.

00:00:23: Ein modernes Familienunternehmen mit einer klaren Firmenphilosophie.

00:00:28: Getreu dem Slogan bei uns in guten Händen.

00:00:31: Und

00:00:32: New Holland Deutschland.

00:00:33: Innovative Landtechnik seit über einhundert und zwanzig Jahren.

00:00:38: Moin liebe Freunde der gepflichteten Familienhalt.

00:00:41: und zu einer neuen Folge von Plan B, dem Podcast für Ideen aus der modernen Landwirtschaft.

00:00:46: Live und in Farbe von der Donorla, zwanzig, fünfundzwanzig in Rendsburg.

00:00:53: Mit Tilo.

00:00:55: Moin Tilo.

00:00:56: Moin Thomas.

00:00:58: Wir sitzen hier direkt am Detlef-Stufehaus im Bauerngarten und haben natürlich, wie sich das gehört, einen bezaubernden Gast uns einladen dürfen.

00:01:07: Und zwar Nora Stehen.

00:01:09: Nora Stehen ist, ich will das jetzt mal mit meinen Worten sagen, Landesbischöfen.

00:01:13: Ich glaube, das kann man wahrscheinlich noch korrekt ausdrücken.

00:01:16: Das wird Nora bestimmt auch gleich machen.

00:01:17: Wir haben uns auf das Du geeinigt.

00:01:19: Das kommt uns sehr entgegen.

00:01:22: Nora, die Einstiegsfrage.

00:01:24: Wer bist du?

00:01:25: Was kannst du?

00:01:27: Das ist ja mal eine total schwere Frage.

00:01:29: Wer bin ich?

00:01:29: Gleich die große Philosophie hier am Anfang.

00:01:34: Ja, ich bin Bischofin hier in Schleswig-Holstein und das bin ich auch mit wirklich Leib und Seele.

00:01:41: Mir macht das total viel Spaß hier unterwegs zu sein.

00:01:44: Aber irgendwie bin ich auch Mensch.

00:01:45: Ich freu mich, hier in diesem wunderschönen Bundesland zu leben.

00:01:49: Das ist genauso wichtig wie das Bischofen sein.

00:01:51: Mutter bin ich auch sehr, sehr gerne.

00:01:53: Und ja, all das zusammen ergibt dann irgendwie so ein Bild von mir wahrscheinlich.

00:01:59: Und was ich gut kann, war das die Frage?

00:02:03: Oder was ich gerne?

00:02:05: Also, soll ich mir jetzt selber noch mal so ... Ja, wir sind hier auf der Norla.

00:02:09: Und ich muss ja mal gestehen, hier bin ich echt staunend vor Sachen.

00:02:14: Ich denke, okay.

00:02:15: Das kann ich gar nicht.

00:02:17: Also von daher ertappt er mich jetzt hier gerade in dieser Situation vor Dingen, wo ich denke, okay, ich weiß jetzt, dass ich sehr, sehr viel nicht kann.

00:02:26: Aber was ich glaube, ich kann, ist, dass ich mich begeistern lassen kann für Dinge, die ich noch nicht weiß und dass ich... große Neugier habe auch Sachen kennenzulernen, weil ich glaube, dass das spannendste ist, einfach Menschen kennenzulernen, die hier in unserem Land leben und arbeiten und auch zu verstehen, was bewegt die, was sind Themen und wo gibt es möglicherweise auch so andere Punkte für uns als Kirche zu sagen, hier, das sind irgendwie so Sachen, da wäre es echt hilfreich, wenn wir da auch gemeinschaftlich unterwegs sind.

00:02:53: Und ich glaube, mit dieser Neugier bin ich ganz gut unterwegs.

00:02:58: Was ist der Grund für dein Besuch auf der Norda und ist das deine erste Norda, auf der du zu Gast bist?

00:03:05: Wir haben das gestern von der Kamerpräsidentin gehört, die sich gar nicht daran erinnern kann, wann es das erste Mal war, dass sie hier war.

00:03:10: Sie sagt so lange, wie sie denken kann.

00:03:12: Und das ist lange.

00:03:15: Ja, das ist bei mir wirklich, das ist meine Nolla-Premiere heute tatsächlich.

00:03:20: Ja, ich bin keine gebürtige Schleswig-Holsteinerin.

00:03:22: Ich komme aus Niedersachsen eigentlich.

00:03:24: Wir sind vor sieben Jahren hier in den Norden gezogen.

00:03:27: Aber tatsächlich war ich bisher nicht auf der Nolla.

00:03:31: Also ich kenne nicht so eine Familientradition.

00:03:33: Und irgendwie hatte ich immer den Eindruck, naja, das ist so eine Fachmesse.

00:03:36: Da habe ich überhaupt nichts zu suchen, weil ich sowieso keinen Plan davon habe.

00:03:40: Ich habe aber heute wirklich kapiert, Es ist absolut wert, auch mit der Familie hier nächstes Jahr auf jeden Fall einen Besuch einzuplanen, weil es was für die ganze Familie und für uns alle ist, weil es eben um unser Land geht.

00:03:50: Also von daher gehe ich heute hier total bereicher draus.

00:03:52: und was super schön war, der Bauernverband hatte uns als evangelische Kirche eingeladen, heute mal einen Vormittag hier zu verbringen.

00:03:59: Das heißt auch noch Prüpse waren hier mit dabei aus verschiedenen Kirchenkreisen und Pastoren, die auch mir eben alle sagten, wie cool wir wollen auf jeden Fall wiederkommen.

00:04:08: Also, jetzt richtig was passiert heute Morgen.

00:04:10: Sehr schön.

00:04:11: Ja, wir durften ja, Thomas und ich, auch beide an der Runde mitteilen nehmen.

00:04:15: Und man hat das gespürt, was du gerade so erzählst.

00:04:19: Also wirklich viele auch begeisterte Gesichter bei deinen Kollegen.

00:04:23: Viele Fragen.

00:04:24: Aber ich glaube, das war ja auch die Idee, dieses Austausch, einfach mal Landwirtschaft und Kirche.

00:04:31: Ja, müssen die Dichter zusammengebracht werden?

00:04:34: Was meinst du?

00:04:37: Also ich finde auf jeden Fall... Ich bin jetzt so seit knapp zwei Jahren Bischofin hier und einer meiner ersten Besuche war natürlich im Bauernverband, aber auch in, ich war schon auf Höfen oder ich war bei der Kammer zu Besuch, weil ich einfach denke, also wenn wir nicht die Landwirtschaft hier mit als Zentrum hier in unserem Bundesland sehen, dann hat man dieses, dann schließlich höchstens nicht verstanden.

00:04:59: Ich habe aber

00:04:59: auch

00:05:00: bei meinen ersten Besuchen immer wieder gemerkt, dass Leute so mit bestimmten Bildern auf mich zukamen.

00:05:06: Aha, sie sind von der Kirche.

00:05:10: Dann sind sie jetzt wenigstens Vegetarierinnen, wenn nicht Veganerinnen.

00:05:14: Er sagt, nee, ich esse auch gerne mal ein Med-Brötchen.

00:05:17: Das war das.

00:05:17: Das stand dann irgendwann auch mal in der SAZ als Titel.

00:05:21: Da habe ich gesagt, wow, okay, da sind bestimmte Bilder.

00:05:25: Und natürlich gibt es bestimmt bei manchen Sachen auch unterschiedliche Ansichten, wobei wir sind einfach ja kein politischer Lobbyfein.

00:05:31: Wir sind Kirche und das ist mir total wichtig, dass wir für alle Menschen da sind.

00:05:35: Wir haben keine parteipolitische Richtung und das bedeutet einfach, dass es super wichtig ist, dass Menschen das auch wissen.

00:05:41: Aber ich habe so ein bisschen gemerkt, da gibt es schon auch Barrieren zwischen Landwirtschaft und Kirche tatsächlich.

00:05:47: Und mir ist es ein ganz großes Anliegen, dass wir das einfach aufbrechen und dass wir uns erst mal kennenlernen.

00:05:53: Weil ich lerne so viel, dass ich nie gewusst hätte.

00:05:56: Und im besten Fall können wir auch zeigen, vielleicht gibt es noch mal was anderes, wo die Landwirtschaft profitieren kann, dafür, dass Kirche noch vor Ort ist.

00:06:04: Und wär mein Wunsch.

00:06:07: Wir haben ja vor einigen Jahren mal durch die Presse, dass einige Kirchengemeinden ihr Kirchenland ... Ich glaub, die Kirche ist die noch größter Landeigentümer in Schleswig-Holstein, oder zweitgrößter.

00:06:18: Jedenfalls ein sehr großer.

00:06:19: zusammen mit der Stiftung Naturschutz so an der Spitze, aber dass einige Kirchengemeinden sich vorgenommen haben, ihre Kirchenländer rein nur noch ein Biolandwünschen

00:06:26: verpasst.

00:06:27: Das ist natürlich so.

00:06:28: was, was dann, wenn so was durch die Medien geht, dann auch zu solchen Ressentiments beiträgt, wie du sie gerade beschrieben hast.

00:06:34: Wie stehst du zu solchen Aussagen aus den Gemeinden?

00:06:37: Genau.

00:06:38: So, erst mal ist es ja so, dass wir eine wirklich föderal organisierte Kirche ist.

00:06:41: Das bedeutet, dass Land gehört, den Kirchengemeinden und

00:06:46: Es ist

00:06:47: nicht so bei uns organisiert, dass ich als Bishop quasi diktieren kann, so und so sollt ihr das machen.

00:06:52: Das ist absoluter Hoheit der Kirchengemeinden.

00:06:56: Ich persönlich habe gerade durch all das, was ich jetzt in den letzten zwei Jahren gelernt habe, da einen sehr viel differenzierten Blick, weil ich... weil es das so viele Faktoren mit einbezogen werden müssen und das auch von der konventionellen Landwirtschaft ja genauso gemacht wird.

00:07:10: Heute haben wir so viele Beispiele gehört, dass man einfach da nicht so pauschal irgendwelche Urteile fällen kann.

00:07:16: Und das ist ein Weg, den versuchen wir als Landeskirche auch gerade gut vorzubereiten.

00:07:22: Also sagen wir geben den Kirchen gemeinsam einen Kriterienkatalog an die Hand, dass man so sagt, guckt auf die Böden, guckt auf verschiedene Sachen und sagt nicht nur pauschal, nur Bio oder nur Öko ist immer besser, weil das ist ja eigentlich total klar, dass diese Formel nicht stimmt.

00:07:42: Und das ist aber sicherlich in einigen Punkten noch ein Lernweg, aber ich stehe dafür ein, das zu vermitteln, dass wir da gut auch miteinander gucken, wie Wege aussehen können.

00:07:51: Und dass gerade die Regionalität einfach hier ein totaler Wert hat, der wirklich zentral ist.

00:07:58: Das geht dann manchmal oder ging vielleicht in der Vergangenheit ein bisschen unter.

00:08:03: Wenn ich das richtig gelesen habe, mag auch sein, dass ich da was falsch aufgefasst habe.

00:08:08: Kannst du mir gerne korrigieren.

00:08:08: Ich glaube, es war jetzt beim Kirchentag in Hannover.

00:08:12: Der letzte war, glaube ich, in Hannover.

00:08:14: Da war eine Arbeitsgruppe der EKD, die sich gerade mit dem Thema Boden beschäftigt hat.

00:08:19: Und da ist das Thema, glaube ich, relativ intensiv auch thematisiert worden.

00:08:23: Und wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es, glaube ich, von der Kirche so eine Art Rahm-Pacht-Vertrag.

00:08:28: Und den können so Videos gerade gesagt haben, glaube ich, die Gemeinden dann völlig frei gestalten.

00:08:33: Und da war so als Konsequenz oder als Ergebnis dieser Arbeitsgruppe schon, dass es eine große Affinität der Teilnehmer dahin gab, dass man das schon in Richtung ökologischer Landwirtschaft.

00:08:50: priorisieren sollte.

00:08:53: Ich jetzt aus der Ferne stelle mal so die Frage, sind die auch alle bereit, Bio zu kaufen?

00:08:59: Genau, das ist ja die Frage.

00:09:00: Also

00:09:02: sind

00:09:03: die das auch, die dann tatsächlich auch vor Ort nicht nur das kaufen, sondern auch das Leben gestalten.

00:09:11: Erst mal, EKD kann sowas entwickeln.

00:09:15: Aber die Hohe für sowas liegt erst mal vor Ort.

00:09:17: Das, was ich erzählt hatte, wird hier gerade für den Bereich der Nordkirche entwickelt.

00:09:23: Das ist Hamburg, das ist Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.

00:09:29: Das ist, soweit ich's gehört hab, das soll jetzt bald fertig sein, sehr viel differenzierter.

00:09:33: So, dass eben keine auch nicht irgendwie ne Vorgabe gegeben wird.

00:09:37: Weil auch viele sagen vor Ort, nee, das machen wir nicht mit.

00:09:40: So, trotzdem kann man dann, muss man natürlich sagen, die Freiheit muss einfach vor Ort bleiben.

00:09:45: Aber das, was du ansprichst, finde ich, ist total wichtig.

00:09:48: Wir müssen sie erst mal in die eigene Nase fassen, sagen, jetzt sind wir bereit, auch den eigenen Lebensstil, auch was Kosten und so weiter angeht, auch darauf anzupassen.

00:09:55: Sonst geht ja das Spiel nicht auf.

00:10:00: Ich hoffe, dass es in Ordnung tut, was ich da mal kurz nachsetze.

00:10:02: Ich habe gerade irgendwo gelesen, ich weiß gar nicht, wo es war, der Astronaut Ron Garam hieß er, glaube ich, der gerade von der ISS nach onehundertundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundund.

00:10:23: Und am Ende ist es doch genau das.

00:10:25: Also, warum fangen wir an, Grenzen zu ziehen?

00:10:27: Und da sollte doch gerade die Kirche, sollte doch Vorreiter sein und sagen, wir grenzen nicht ab zwischen ökologischer Landwirtschaft und kommentionaler Landwirtschaft.

00:10:36: Also,

00:10:36: ja,

00:10:37: mir auch deine Predigt durchgelesen vom Kirchentag in Stuttgart war es, glaube ich, im Jahr zwei tausend fünfzehn.

00:10:43: Im Kern ging die ja auch so ein bisschen darin, die Würde des Menschen und wir als Landwirte fühlen uns so oft in unser Würde angegriffen von so vielen Dingen.

00:10:52: Deswegen finde ich es so wahnsinnig nicht gut, dass wir da gerade als Kirche, müsste dir das doch wirklich Leben und Vorleben aus.

00:10:59: Ich bin da absolut beide.

00:11:00: Also genau das ist auch mein Anliegen.

00:11:02: Natürlich kann ich nicht für alle sprechen, die das auch gestalten.

00:11:06: Aber ich finde es genau so.

00:11:08: Also wir, unser Job ist es, vorrangig für den Menschen da zu sein, aber damit natürlich auch für die Schöpfung.

00:11:14: Und ich finde es ist nicht unsere Aufgabe als Kirche, da in irgendeiner Weise zu urteilen.

00:11:20: Denn das ist auch so, die Profis für all diese Fragen sind nicht wir.

00:11:25: So, wir können davon lernen.

00:11:26: Und ich habe eben gelernt, dass es eben sehr fatal ist, da diese künstlichen Grenzen zu ziehen, weil die auch Mauern aufmacht, die es sowieso ja in dieser Gesellschaft schon gibt.

00:11:36: Und das ist aus meiner Sicht richtig gefährlich.

00:11:39: Das können wir uns momentan überhaupt nicht leisten.

00:11:42: Ja, und auf dem Gestand ist es auch so ein Grund, Ich halt auch heute hier war mit Bostoren und Bostoren.

00:11:46: Und ich dachte, ey, das müssen die auch mitbekommen.

00:11:49: Da müssen einfach sich mal Bilder verändern, da müssen sich mal Vorurteile abbauen.

00:11:54: Weil ich genau auch denke, wie du, wir können uns das nicht leisten.

00:11:57: Es ist fatal, wenn das weiter so geht.

00:11:59: Obwohl ich weiß, dass es immer an Menschen hängt.

00:12:02: Und natürlich gibt es auch vor Ort immer wieder Beispiele, wo das leider nicht gelingt.

00:12:07: Das ist so.

00:12:10: Ich glaube, diese Vorurteilung gibt es ja auf beiden Seiten.

00:12:12: Du hast das ja gesagt, wenn du in den Gemeinden kommst und die sagen, naja, das sind alles hier, oder du bist bestimmt Veganerin oder Vegetariererin.

00:12:20: Man hat das so bei den Kollegen auch gehört.

00:12:22: und naja, was kommt da jetzt wohl auf uns zu?

00:12:23: Das sind wir mal gespannt, so die ganzen Pastoren und so, naja, schau mal.

00:12:28: Aber man hat auch eine große Offenheit gemerkt.

00:12:30: Also sowohl, was ich jetzt heute Morgen gemerkt habe, was wir hier gewartet haben bei den Landwirten, die mit euch jetzt rum waren, Aber auch während des Rundgangs bei den Pastoren und Trübsten, die wirklich offen waren und gefragt haben und interessiert waren und wo dann auch kritische Fragen kamen, na kritische will ich gar nicht mal sagen, aber ja unwissende Fragen.

00:12:52: Also das ist diese Risson de Mors beruhen ja dann oft auf einfach eine Uf-Unwissenheit.

00:12:58: Aber wenn man dann offen aufeinander zugeht und miteinander spricht, kann man das relativ viel abbauen.

00:13:02: und das glaube ich, also das kann ich zumindest für mich sagen, dass ich jetzt schon mit einem etwas... Offeneren Bild durch die Welt, die betreffend des Bodenpersonals der Evangelischen Kirche.

00:13:14: Das finde ich ja schon mal schön.

00:13:16: Das freut mich.

00:13:19: Es ist doch so.

00:13:20: Ich bin viel mehr Klaus-Witter-Lucht im Gespräch auch darüber.

00:13:25: Wir müssen doch einfach... Erst mal uns als Menschen begegnen.

00:13:28: Das klingt natürlich super banal.

00:13:31: Ich glaube aber, dass es die Grundlage ist.

00:13:33: Und dass das leider in dieser Gesellschaft nicht mehr selbstverständlich ist, weil überall schon die Vorurteile da sind, wie man ist, was man wählt, was auch immer.

00:13:41: Und wenn wir das nicht schaffen, das zu durchbrechen, also dann ist wirklich ziemlich viel verloren.

00:13:48: Und deswegen ist mir das echt so ein Anliegen.

00:13:49: Dann lass uns einfach das erst mal so machen.

00:13:51: Und wenn jetzt einige derer, die jetzt heute dabei und sagen, das kann ich ja vor Ort auch mal gucken.

00:13:56: Oder nehme ich doch mal Kontakt auf hier zu meinem Landwirt, vielleicht können wir mal was zusammen machen.

00:14:01: Dann wäre das ein super Erfolg aus meiner Sicht.

00:14:05: Ich habe mal so diese Themen, auch biologische Landwirtschaft, konventionelle Landwirtschaft, was wir eben schon angesprochen haben.

00:14:14: Ich meine am Ende, es hat eine Zukunftskommission Landwirtschaft gegeben, da wurde das Thema Transformation wurde da ja angesprochen und ich glaube, du hast auch mal in einer Predigt, ich glaube, es war im Rahmen Brot für die Welt, glaub ich, oder so, hast du mal diese Transformation ja sogar angemahnt?

00:14:32: Wie ist das so?

00:14:34: Wie schaffen wir das gemeinsam?

00:14:37: Wie stellst du dir das vor?

00:14:38: Alles redet immer von Transformation, aber ich sage mal als Geistliche, wir sind ja so die Gedanken.

00:14:45: Du hast gesagt damals, wir müssen ins Tun kommen.

00:14:52: Ich bin totale Verfechterin von Aminasee, Kulturphilosoph, der hat mein Buch geschrieben.

00:14:59: Letztes Jahr war das Kritik der großen Geste, oder so heißt das.

00:15:05: Und es geht so darum, dass er die Transformation auf die alle warten.

00:15:10: kann nur durch kleine Schritte, durch kleine machbare Schritte gelingen.

00:15:14: Alle warten auf die großen Gestalten, die sagen, jetzt wird alles anders und dann ändert sich alles.

00:15:19: Wir bleiben immer die, die wir sind.

00:15:22: Wir nehmen uns mit.

00:15:23: Es ist total frustrierend, wenn wir uns die Ziele so groß setzen und dann merken, dass wir ständig an uns selbst scheitern, weil wir halt sind, wie wir sind.

00:15:32: Ich glaube, dass das total wahr ist.

00:15:34: Deswegen ist es für mich ... Total wichtig und das Allerwichtigste, dass wir ganz konkret vor Ort schauen, was es machbar ist.

00:15:41: Weil für mich ist das die Ebene, da sind Menschen in ihrem Umfeld, da sind sie dort, wo sie das lieben, was sie tun oder da lieben sie den Ort und wollen was aufrecht erhalten.

00:15:52: Und das ist ja auch in der Kirche so.

00:15:53: Also wir haben jetzt viele Dörfer auch hier in Schleswig-Holstein, da wissen jetzt auch die Kirchengemeinden, wir werden keinen Pastor mehr kriegen.

00:16:00: Also wir haben auch... Echt Personalmangel, das ist noch nicht mal eine Frage des Geldes.

00:16:04: Wir haben die Menschen wiech mehr.

00:16:07: Und das geht jetzt so richtig los, dass sich dann die Leute vor Ort überlegen müssen, ist uns das wichtig?

00:16:13: Wollen wir das hier in der Kirche noch was stattfindet?

00:16:17: Dann müssen die sich aufmachen und gucken, wer macht mit?

00:16:21: Wer hat hier Lust, was zu gestalten?

00:16:22: Das wird so die Bewegung der Zukunft in der Kirche sein.

00:16:25: Und die geht nur vor Ort.

00:16:27: Und dann waren wir heute sehr bei der Landjugend.

00:16:31: Den Landfrauen.

00:16:33: Ja, die sind auch vor Ort.

00:16:35: Wer ist denn überhaupt noch vor Ort da?

00:16:37: Die meisten sind irgendwie schon weggegangen.

00:16:39: Und das, finde ich, ist die große Stärke, dass man wirklich nicht sagt, wir machen jetzt eine riesen Zukunftsvision.

00:16:45: Weil, wie soll es zu schaffen sein?

00:16:47: Wir haben die Menschen ja gar nicht.

00:16:48: Aber wenn man vor Ort Leute ermutigt und sagt, guck mal, was könnt ihr zusammen machen?

00:16:52: Vielleicht mal die Landfrauen, was was ich, nehmen die den Kirchenraum für irgendwie ein super Frühstück.

00:16:58: Ich spinne mal, man kann ja sich sonst was überlegen.

00:17:01: Dass wir da mutiger werden, uns die Räume zu erobern, die wir haben vor Ort und auch zu merken, was uns was wert ist als Gemeinschaft und die gemeinsam zu gestalten.

00:17:10: Ich glaube, es klingt erst mal klein, weiß ich, ich glaube aber, dass das ein machbarer Weg ist, der vor Ort Menschen gut tut.

00:17:19: Und da merke ich, er hat großes Scheu, teilweise, dass ich jetzt einfach quasi diese Kirche.

00:17:24: nutzen.

00:17:25: Ich kann das ja gar nicht so.

00:17:26: Also da haben wir jetzt gerade in unserer Kirche vor ein großes Programm zu starten, dass Menschen, die ehrenamtlich vor Ort leben, die einfach Lust haben, ermächtigt werden durch Fortbildung zu sagen, macht das einfach mal selber und wartet nicht für irgendjemand, der von irgendwo kommt und das tut.

00:17:46: Wir sind natürlich auch ein Stück weit im Moment gefühlt jedenfalls an so einem Punkt.

00:17:50: wo die Verbindung, und das spürte man heute auch so ein bisschen in der Begegnung, wo die Verbindung zwischen Kirche und Landwirtschaft ist, das erntetankfest.

00:17:59: Da kommen nochmal die Landfrauen, dekorieren die Kirche mit und so weiter, aber ansonsten, das ist glaube ich so ein Gefühl, so ein bisschen das einzige Bindeglied, weil heute bei so vielen so ein Aha-Effekt war, und man festgestellt hat, eigentlich ist da viel mehr, über das wir reden müssten.

00:18:15: Das war genau so.

00:18:17: Ich war ein bisschen ernüchtert.

00:18:20: Das ist total schön, dass wir das ente dankfest haben.

00:18:23: Und das stimmt ja auch.

00:18:24: Das ist noch mal so ein Punkt, der sicherlich auch noch mal viel stärker noch mal richtig gefeiert werden könnte.

00:18:30: Aber aus meiner Sicht gibt es, mit wie ich eben sagte, noch viel mehr, wenn man einfach mal guckt, welche Menschen gibt es vor Ort.

00:18:40: die eigentlich überhaupt noch bereit sind, sich einzubringen ins Gemeinwesen.

00:18:43: So, und da gehört dann auch noch die freiwillige Feuerwehr dazu und die wenigen anderen, die es vielleicht noch so gibt.

00:18:49: Manchmal ist es ja dann auch auf Deckungsgleich, dass dieselben Personen bei allem mit dabei sind.

00:18:54: Ihr kennt ihr wahrscheinlich auch, aber ich meine, dass das an vielen Orten noch nicht ausgeschöpft ist, was wir da gemeinsam machen können.

00:19:04: So.

00:19:07: wäre das Konstrukt der, das ist wir jetzt mal ganz politisch, der Kirchensteuer, da auch was, was man vielleicht mal überdenken sollte.

00:19:13: Ich habe jetzt gerade mal ein Gespräch gehabt mit einem Berufskollegen, der erzählt er hat letztes Jahr gut Geld verdient, hat dreizehntausend Euro Kirchensteuer bezahlt.

00:19:22: Er sagt, da tue ich mich mit einem Nachbarn zusammen, der ähnlich groß ist wie ich und dann stellen wir uns einen privaten Pastor ein, wenn wir das wollen.

00:19:28: Dann haben wir auch die Seelsorge, dafür muss ich nicht in der Kirche sein.

00:19:33: ist das noch Gerechtigkeit, wenn die Großen, die viel Geld verdienen, aus der Kirche austreten und Kleine das schultern sollen oder wollen.

00:19:40: Also ich bin Mitglied in der Kirche und bin es auch aus Überzeugung ein ganzes Stück weit.

00:19:45: Aber ich war letztes Jahr in den USA und da sieht man halt ein ganz anderes System, wo die Menschen spenden an die Kirche und aus Überzeugung, wo die Kirche gehen und der Klingelbeutel ist voll und wo die Kirche aber auch für sich, glaube ich, einen anderen Auftrag wahrnimmt.

00:20:01: Irgendwie einen anderen Ein anderes Entertainment bietet, sag ich jetzt einfach mal so, Neu-Deutsch.

00:20:07: Ist das auch was, wo du denkst, dass ihr da noch Luft nach oben hättet?

00:20:11: Also Thema Kirchensteuer und was die Kirche bieten kann?

00:20:16: Hast du es nicht sogar mal selbst gelebt?

00:20:18: Entschuldigung, wenn ich das noch mal unterstreiche.

00:20:20: In Spanien meinst

00:20:21: du.

00:20:21: In

00:20:22: Portugal,

00:20:22: genau.

00:20:24: Da war das genau, das ist wie ein Verein organisiert und dann muss man sich halt sein Gehalt selber verdienen.

00:20:30: Und ich wünsche eigentlich die Erfahrung einmal zu machen, wenn man dann halt genau weiß, was das auch bedeutet und was da so dran hängt.

00:20:38: Also ich bin der Überzeugung, dass wir sehr schnell zumindest Alternativen haben müssen zu diesem System Kirchensteuer, weil Jetzt auch hier in Schleswig-Holstein in Bereichen und sagen, da ist eigentlich eine hohe Kirchenverbundenheit, einfach die Akzeptanz sinkt, weil man eben nicht so ganz genau weiß, ah, wofür ist das denn?

00:20:57: Weil in der Erfahrung ist, wenn man weiß, wofür ist das, dann gibt man auch gerne mal mehr.

00:21:02: Aber so ist das nicht unbedingt deutlich und das ist an diesem System einfach nicht mehr zeitgemäß.

00:21:08: Das Problem ist, dass wir mit diesem Kennensteuersystem quasi an der Evangelischen Kirche in Deutschland also quasi bundesweit damit dranhängen, das können wir als Nordkirche nicht einfach verändern.

00:21:19: Aber ich weiß, dass es in nahezu allen Kirchen und auch dann in Hannover ist quasi die Zentrale der Evangelischen Kirche in Deutschland.

00:21:25: Das ist da sehr viele Gespräche darüber gibt, wie wir da schnell auch nachjustieren können.

00:21:32: Denn mein Kummerpunkt ist dann, dass Menschen, die auch sagen, ich fühle mich eigentlich der Kirche verbunden, aber ich lehne dieses System.

00:21:40: dass die austreten und dann quasi für uns verloren sind.

00:21:45: Und das ist nicht ganz klug, das so zu machen.

00:21:47: Also mindestens eine alternative Form der Mitgliedschaften muss es einfach seit Zeiten ergeben.

00:21:53: Das höre ich auch aus allen Regionen hier in Schleswig-Horstein.

00:21:56: Aber wie gesagt, das ist nichts, was wir hier als Schleswig-Horstein alleine entscheiden können.

00:22:00: und zur anderen Frage mehr Entertainment oder ein Geburt.

00:22:04: Ja, ich ahne, was für Arten von Gottesdiensten du da gesehen hast.

00:22:08: Ja, das ist anders als hier tatsächlich.

00:22:10: Ja, sowohl als auch.

00:22:11: Also es gibt ja dann die, wo dann wirklich auch viel gesungen und ja quasi schon fast Party gemacht wird, aber es gibt ja auch die anderen, wo es dann auch doch eher... Unser Niveau hat in etwa, aber trotzdem sind die Kirchen voll.

00:22:23: Wir sind auf den Sonntag über Land gefahren, da war kein Mensch zu sehen und vor den Kirchen stapelten sich die Fahrzeuge.

00:22:30: Das war Wahnsinn.

00:22:31: Also hätte ich nicht gedacht, dass so was überhaupt geht.

00:22:34: Die stehen da voll hinter, obwohl es keine Kirchensteuer gibt, aber irgendwas machen die ja anders oder die Menschen sind anders gepolt als hier.

00:22:41: Das kann natürlich auch sein.

00:22:44: Ich glaube, es gibt natürlich immer auch verschiedene Kulturen dafür, was man so erwartet oder wie so Kirche ist.

00:22:51: Eine Sache, die bei uns wirklich gerade in Deutschland eine Besonderheit ist, wir haben unendlich viele Kirchengebäude.

00:22:59: Alte, sehr schöne, aber auch ein bisschen jüngere, nicht so schöne, aber trotzdem haben wir halt diese Gebäude und diese Gebäudelast, die absorbiert auch viel von Energie.

00:23:09: vor Ort.

00:23:10: Das ist ein Thema, mit dem wir uns jetzt richtig radikal beschäftigen müssen.

00:23:13: Wir werden sehr viele Gebäude abgeben.

00:23:18: Sonst können wir uns nur noch mit diesen Gebäuden beschäftigen und das kann auch nicht Sinn und Zweck sein.

00:23:23: Und das ist zum Beispiel in Amerika oder auch in anderen Kontinenten überhaupt nicht so der Fall.

00:23:27: Da ist man mit viel leichteren Gepäck unterwegs und das ist in gewisser Weise schön, weil man natürlich viel freier ist, wirklich zu gucken, was ist jetzt dran, was brauchen wir?

00:23:36: und das machen wir dann.

00:23:38: Das gibt es hier natürlich auch, aber eben durch diese lange Tradition ist für manche nicht so diese Freiheit gegeben, sich das zu nehmen.

00:23:47: Das ist für mich so als Büsche, für immer das Wichtigste, was ich sage, wenn ich über Land fahre und irgendwo bin, sage ich, Leute, schaut, wo hier die Energie ist.

00:23:56: Was brauchen die Menschen, die hier sind?

00:23:58: Und dann macht es.

00:24:01: Also, ausprobieren.

00:24:02: Vielleicht kann mal was schiefgehen, ist egal.

00:24:04: Aber dass wir mehr in eine Kreativität kommen und überall, wo das passiert, merkt man, das für den Menschen toll.

00:24:12: Ich hab vorhin gerade hier in der Kollegin getroffen, die war hier nicht mit uns da, aber mit ihrer Familie, die hatte mich letztes Jahr eingeladen in ein altes Segewerk zum Gottesdienst.

00:24:22: Das war dann auf dem Gelände einer großen Tischlerei.

00:24:25: Und es war großartig.

00:24:27: Volle Bude, mal ein ganz anderes Setting.

00:24:30: Und das hat einfach den Leuten gefallen, irgendwie noch so ein Gospelchor dazu.

00:24:34: Und es ist gar nicht so schwer.

00:24:36: Aber man kann wirklich noch mal ganz anders Gottesdienst fallen.

00:24:41: Oder hier schließlich Flensburg, Konfikamp in Neukirchen da direkt an der Ostsee.

00:24:44: Ich seh jedes Jahr, das ist unglaublich.

00:24:46: Meine Tochter war jetzt zweimal schon mit dabei und eine super Stimmung.

00:24:51: Und da denke ich so, ja, das ist eigentlich Kirche so, wo man wirklich merkt, das macht Spaß.

00:24:56: Das gibt auch gerade jungen Menschen echt einen Halt.

00:25:00: So, die merken, da geht's um was.

00:25:02: Und davon bräuchten wir einfach viel, viel mehr.

00:25:06: Aber dafür brauchen wir halt auch Kapazität.

00:25:07: Und aus dem Grund müssen wir jetzt in diesen schmerzhaften Prozess gehen, dass auch Kameraden sagen, okay, wir konzentrieren uns auf ein Gebäude oder bieten uns vielleicht woanders ein.

00:25:18: Das steht in den nächsten Jahren an jetzt.

00:25:21: nicht so schön tatsächlich ist, aber nötig.

00:25:25: Dieses Öffnen oder vielleicht ein bisschen mehr Party oder wie auch immer man das nennen will, was Thomas ansprach, ich glaube so gefühlt für mich ist das schon ein Schlüssel, glaube ich, mehr an die Menschen nochmal wieder heranzukommen.

00:25:40: Und meine Frage, die ich mir immer so stelle, also ich hänge schon so an Predigtexten, also ich finde die oft.

00:25:45: Ich will nicht sagen erleuchten, aber ich finde die einfach erfrischend bereichernd, wenn sie gut gemacht sind.

00:25:49: Aber ist es noch zeitgemäß, von einer Kanzel zu predigen?

00:25:54: Es ist eine spannende Frage.

00:25:56: Es ist ja so, als ich gefragt worden bin, ob ich Wische führen werden will, weiß okay, das ist ein langes Prozedere.

00:26:04: Und dann gab es eben zwei Leute, die gesagt haben, ja, und dann wurden wir als Kandidaten vorgeschlagen.

00:26:08: Und da muss man auch sich vorstellen in so einem Gottesdienst.

00:26:11: Das war dann auch schon schließlich im Dom.

00:26:14: Ich habe mir genau diese Frage gestellt.

00:26:17: Ist das eigentlich mein Bild von Kirch?

00:26:19: Es ist zeitgemäß, dass wir von dieser Kanzel von oben quasi unterprädigen.

00:26:23: Und ich bin dann in dieser Bewerbungsprädicht.

00:26:26: Ich habe oben angefangen auf der Kanzel und bin während der Prädicht nach unten gegangen und habe gesagt, dass die Zeit der Prädigten von hohen Kanzeln vorbei ist und habe unten weitergemacht.

00:26:38: Es haben auch Menschen die Kirche verlassen, weil sie sich furchtbar darüber aufgeregt haben.

00:26:45: Bis heute hängt mir das bei einigen nach, die sagen, dass sie nie auf die Kanzel gehen und wir brauchen doch Führung.

00:26:53: Okay, ich glaube, Führung kann auch anders gehen, weil es eben genau das, was sicherlich auch in deiner Frage steht, für mich nicht mehr das Bild ist.

00:27:02: Also ich bin doch nicht die, die anderen quasi von oben.

00:27:06: sagt, wie es richtig ist.

00:27:07: So ist auch die Bibel ja nicht gedacht.

00:27:09: Also am liebsten ist es mir, wir legen diese Bibel auf den Tisch und alle trauen sich gleichermaßen, ihre Gedanken einzutragen.

00:27:16: Und da gibt es einen unglaublichen Scheuber-Mensch, die sagen, okay, ich kann das nicht.

00:27:20: Ich habe das nicht gelernt, ich darf mich da nicht eintragen.

00:27:23: Doch genau das sollen wir.

00:27:24: Und deswegen, es ist manchmal sinnvoll, also so im Dom in Schleswig gehe ich jetzt meist doch auf die Kanzel aus dem schlichten Grund, dass ich nicht so groß bin und dann Leute sich ärgern, wenn sie mich nicht sehen und ich vor allem nicht stehen, aber so rein qual.

00:27:37: inhaltlich finde ich, die Zeit der Kanzeln ist vorbei.

00:27:44: Das passt ja so ein bisschen zum Thema heute, wo wir eigentlich schon fast wieder am Anfang sind.

00:27:50: Das, was du gerade gesagt hast, ich meine, das war ja so ein bisschen auch Kern des Rundgangs heute, die sich einfach öffnen, auch wenn man es nicht kann.

00:27:57: Man setzt sich trotzdem mal auf den großen Träger, man hat den Mut und man würde wahrscheinlich im Zweifelsfall damit auch losfahren, oder?

00:28:06: Also ehrlich gesagt, wäre das mein Traum, wenn ich mal irgendwie über das Feld mitfahren durfte, wäre ich so, ich träume da jedes Mal davon, wenn ich sehe, wenn irgendwie gerade... oder ich finde das so großartig.

00:28:17: Und ich bin so neidisch auf meinen kleinen Sohn, der ist sieben und befreundet mit einer Familie, die auch Landwirtschaft hat in Nordfriesland.

00:28:25: Und vor ein paar Tagen sagt er, oh, ich wäre ein Kartoffeln-Gerodere und so.

00:28:28: Und der weiß so gut Bescheid.

00:28:30: Und morgen kommt er auch mit denen auf die Nolla.

00:28:31: Und ich beneide ihm so, weil er alle diese Sachen macht.

00:28:35: Weil ich wirklich merke, ja, ich ist mir fremd.

00:28:37: Ich will auch nicht so tun, als würde ich auf einmal Ahnung, dann will ich überhaupt nicht.

00:28:40: Aber ich habe eine solche Hochachtung gewonnen vor eurem Job.

00:28:45: Ihr ist IT-Profis sein.

00:28:47: Zugleich müsst ihr euch auf dem Weltmarkt auskennen und da irgendwie so verhandeln.

00:28:53: Was für ein hochqualifizierter Job ist das?

00:28:56: Und wie sehr schaut ihr drauf, dass es der Natur gut geht, dass es dem Böden gut geht und dass das alles gut im Mars ist?

00:29:03: Also ich kann einfach nur sagen, für mich hat sich auch ein ganz neues Bild erschlossen.

00:29:08: Und ich kann einfach nur sagen, toll, toll, dass es euch hier gibt.

00:29:13: Das können nicht viele und sich so einzubringen auch.

00:29:17: Wenn das ist ja vielleicht eine Ähnlichkeit auch noch mal so, zumindest mit Paar Stollen, man hat auch nicht so ein nine to five Job, sondern es gibt Sachen, da kommt man spät abends was oder ein Notfall auch in der Nacht.

00:29:27: Die Familie hat ein anderes Leben, als wenn Leute ein andere Beruf haben, dann einfach nach Hause kommen nach dem Büro.

00:29:35: Ich denke, das ist bei, in beiden Fällen so, Landwirtschaft und Kirche.

00:29:40: Aber das erlebe ich eben bei euch auch.

00:29:42: Bei allen, die ich bisher getroffen habe, alle auf allen Höfen, auf denen ich war, Menschen, die sich mit Leidenschaft einbringen und die wirklich alles dran setzen, dass es gut wird.

00:29:51: Ich finde es einfach nur toll und deswegen ist es mir so wichtig, dass wir da mehr und mehr zu einer wirklich guten Partnerschaft kommen.

00:30:01: Also du bist herzlich eingeladen, mal vorbeizukommen und eine Runde Trecker zu fassen.

00:30:06: Ehrlich?

00:30:06: Oh cool, danke.

00:30:08: So weit auseinander wohnen wir gar nicht, glaube ich.

00:30:09: Das wäre theoretisch alles machbar.

00:30:12: Das

00:30:12: würde ich echt gerne machen.

00:30:13: Total

00:30:14: gerne.

00:30:16: Ich finde ja, was Kirche und Landwirtschaft sehr gut verbindet, wir sind seit viel oder wir denken Generationen und nicht immer nur von heute auf morgen.

00:30:24: Die Kirche muss in Generationen denken oder denkt auch in Generationen.

00:30:27: Die Kirche... Lebt mit dem Land.

00:30:30: Ich finde, für mich ist das immer ein tierisch bewegender Moment, wenn wir Familienfeste haben, die in der Kirche stattfinden.

00:30:37: Ob das Hochzeiten, Taufen, Goldene, Hochzeiten, Beerdigung sind.

00:30:41: Alle wichtigen Erlebnisse in so einer Familie finden immer in der Kirche statt.

00:30:44: Deswegen habe ich auch eine große Verbundenheit zu unserer Kirche bei uns im Hort.

00:30:48: Aber das ist ja so ein Aspekt.

00:30:52: Wir sind seit Generationen da, wir denken Generationen, aber sind wir auch noch in den nächsten Generationen da?

00:30:58: und ich glaube, das treibt sowohl die Kirchen wie auch uns um und verbindet vielleicht auch ein Stück.

00:31:04: Wo würdest du oder was können wir gemeinsam angehen, um den ländlichen Raum für die Zukunft fit zu machen?

00:31:13: Das ist jetzt eine große Frage, zu fortgeschrittener Zeit, aber vielleicht kannst du die kurz und prägnant beantworten.

00:31:21: Wir haben ja beide starke Jugendorganisationen.

00:31:25: Ihr habt die Landjugend.

00:31:26: Und ich denke bei uns vor allem an die Pfadfinder.

00:31:29: Wir sind gerade in Schleswig-Holstein sehr, sehr stark.

00:31:31: Die waren gerade alle auf Sommerlager.

00:31:33: Es gibt bestimmt auch Schnittmengen.

00:31:35: Aber wenn man da mal gucken könnte, ob man in irgendeiner Weise mal die Jugend zusammenbringt.

00:31:41: So was, sodass die so merken, okay, wir kennen uns ja auch.

00:31:44: Wir haben kontrolett unterschiedliche Themen.

00:31:46: Aber wir landen auch mal voneinander.

00:31:47: Was machen wir denn da im Wald?

00:31:48: Und was macht ihr auf dem Welt?

00:31:49: Und so.

00:31:51: dass wir wieder um so ein kleiner Schritt, aber ich glaube, es könnte dazu führen, dass man vor Ort auch nochmal so den Blick weitet.

00:31:57: Ohne großen Aufwand.

00:32:06: Du

00:32:06: wirst jetzt die Frage über deine.

00:32:08: Ach

00:32:08: so, okay.

00:32:14: Was Thomas gerade ansprache, ist ja auch ein Stück weit, finde ich.

00:32:17: Was uns ja verbindet ist, wir arbeiten beide mit der Schöpfung.

00:32:22: Also, wir arbeiten ja quasi in der Schöpfung mit der Natur, aber auch mit den Tieren.

00:32:26: Gerade Tiere ist ja auch immer ein Thema, was viel diskutiert wird.

00:32:32: Aber ich glaube, die Tiere sind für uns auch ein Schlüssel für die Zukunft.

00:32:35: Das ist so.

00:32:39: Was wünschst du dir für die Zukunft?

00:32:43: Was ist so dein ganz persönlicher Wunsch?

00:32:49: Was müsste besser werden?

00:32:56: Aber dass wir insgesamt als Menschheit keine Zukunft haben, wenn wir nicht die Achtung vor der Schöpfung wieder wirklich neu als so ein Kernstück unseres Lebens begreifen.

00:33:09: Und das ohne dann sagen, aha, das heißt konkret dieses oder jenes, die Ausformung, die kann total unterschiedlich sein.

00:33:17: Aber dass wir im Bewusstsein dafür haben, dass es großartig ist, was uns hier anvertraut und geschenkt ist.

00:33:23: Unser Job ist, das gemeinsam zu gestalten, dass die Natur, die Tiere und die Menschen betrifft.

00:33:30: Und ich glaube, dass uns das tatsächlich eint, aber es ist nicht immer allen so bewusst.

00:33:36: Wir nehmen so vieles einfach so hin.

00:33:38: Und ich glaube tatsächlich, dass das viel besser ist, da an Zukunft, an so einer Achtung, an so einer Liebe zur Welt, als an irgendwelchen moralisch erhobenen Zeigefingern, wie man nun irgendwas zu tun habe.

00:33:52: Das ist irgendwie eilbar, das müssen wir schleunigst überwinden.

00:34:01: Hast du gerne die Frage nach dem Plan B gestellt?

00:34:04: Ja, das war ja so ein bisschen in Richtung.

00:34:08: Was wäre der Plan B?

00:34:11: Ich glaube tatsächlich,

00:34:12: dass die Frage auch so ein bisschen beantwortet hätte in Richtung.

00:34:15: Und daher sage ich an dieser Stelle schon mal, Ganz lieben Dank, dass du dir die Zeit genommen hast.

00:34:21: Nach diesem wirklich, ich finde, auch für mich bereichenden Vormittag mit wirklich vielen guten Gesprächen mit deinen Kollegen.

00:34:28: War es echt toll, jetzt haben wir so einen Abschluss hier zu finden.

00:34:30: Vielen lieben Dank dafür, von meiner Seite.

00:34:33: Ja, auch von mir, liebe Nora.

00:34:34: Vielen Dank, dass du die Zeit genommen hast, hier mit uns zu sprechen.

00:34:38: Weiter viel, viel Erfolg auf deinem Weg und für die Zukunft unserer gemeinsamen Kirche, wenn ich das so heute erlebt habe und gehört habe, dass du gesagt hast, habe ich viel Hoffnung, dass da etwas Tolles entstehen kann und sich weiterentwickeln kann.

00:34:52: Euch zu Hause oder unterwegs, wo ihr mir gehört habt, vielen Dank fürs Zuhören.

00:34:56: Unsere Sponsoren, Joholland Deutschland und Wüste-Deich-Land-Technik, vielen Dank für die Unterstützung und bis zum nächsten Mal.

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